»Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert.
Und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten.«
Und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten.«
Zeitungsgeschichte – Unsere Gründung
Die Diktatur der Nationalsozialisten war zusammengebrochen, die West-Alliierten als neue Machthaber versuchten, die Demokratie in Deutschland zu verankern: Die Gründung des Main-Echo im Jahr 1945 ging einher mit einer epochalen Zeitenwende.
Main-Echo erscheint erstmals 1945
Eine freie Presse war den Amerikanern, in deren Besatzungszone Aschaffenburg lag, ein Grundpfeiler der angestrebten demokratischen Verhältnisse. Die US-Militärregierung ließ Zeitungen in den Jahren 1945 bis 1949 nur zu, wenn dort vertrauenswürdige Personen das Sagen hatten – und ja keine »Altverleger«, die zuvor die NS-Propaganda hinausposaunt hatten. Für Aschaffenburg erhielten 1945 Jean Stock und August Gräf die Lizenz der Militärregierung für eine neue Zeitung, die den Namen »Main-Echo« erhielt. Das Blatt erschien erstmals am 24. November 1945.
Lizenzträger Stock war früher Geschäftsführer der 1933 verbotenen sozialdemokratischen Aschaffenburger »Volkszeitung« gewesen; nach dem Krieg wurde er Aschaffenburger Oberbürgermeister und Landrat, später Regierungspräsident von Unterfranken. Auch der zweite Lizenzträger August Gräf war Sozialdemokrat. Er war vor dem Krieg Chefredakteur der SPD-Zeitung »Fränkischer Volksfreund« in Würzburg gewesen.
Zentrale Persönlichkeit der Geschichte
Die zentrale Persönlichkeit der Main-Echo-Geschichte, der aus Aschaffenburg stammende Wilhelm Engelhard (1896 – 1992), wurde 1947 Lizenzträger – anstelle von Hanns Wetzel, der seinerseits Stock gefolgt war. Der promovierte Volkswirt Engelhard hatte bis 1933 als Redakteur bei Berliner Zeitungen gearbeitet. Von jeder Verflechtung mit dem Nazi-System frei, erschien der parteilose Engelhard den Amerikanern 1947 als der richtige »bürgerlich-liberal geprägte« Anwärter für die freigewordene Lizenz, wie Ernst Pfeifer im 1995 erschienenen Buch »Von Tag zu Tag« über die Zeitungsgeschichte am bayerischen Untermain schrieb.
Engelhard prägte bis 1986, also bis zum 90. Lebensjahr, als Verleger die Entwicklung des Main-Echo. Seiner Familie gehört das Medienhaus nun in dritter Generation. Aus dem maximal sechsseitigen Blatt, das 1945 und 1946 nur an zwei Wochentagen erschienen war, ist das zentrale und auf allen Medienmärkten aktive Medienhaus am bayerischen Untermain geworden. Claus Morhart
Verleger Dr. Wilhelm Engelhard (1896 – 1992, li.)
Verleger August Gräf.